Etwa 50 interessierte Zuhörer konnte der Vorsitzende Hellmuth Bartholomä bei einem Informationsabend des neu gegründeten Vereins „Zukunft für Oberreute“ im Hotel Hochgratblick begrüßen. Zunächst erläuterte er den Anlass der Vereinsgründung, nämlich die Entwicklung in unserer schönen und lebenswerten Gemeinde aktiv begleiten, gestalten und voranbringen zu wollen. Er sagte: „Oberreute ist ein Juwel, das sich am Scheideweg befindet. Das sieht man in den Bereichen Tourismus, der Flächenpolitik und am Ortsbild, aber besonders, was das Einbeziehen der Menschen in Entscheidungsprozesse betrifft. Tatsache ist, dass bisher fast alles ohne deren Mitgestalten vom Gemeinderat und der Verwaltung entschieden wird und Einflussnahmen von außen kaum möglich sind.“ Daher die Idee zur Gründung eines gemeinnützigen Vereins, um aus dessen Reihen eine Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl im März 2020 zu bilden.
Weiter führte er aus: Wir sind eine motivierte Gruppe parteiunabhängiger Bürgerinnen und Bürger aus Oberreute, Fachleute aus den verschiedensten Bereichen wie Tourismus, Finanz- und Bauwesen, Kommunalentwicklung, Orts- und Landschaftsplanung, kommunaler Infrastruktur sowie Informationstechnologie. Sodann stellten sich die einzelnen Gründungsmitglieder in wenigen Sätzen vor und erläuterten ihre Beweggründe.
Hauptanliegen werde die positive Ortsentwicklung wie z.B. die Schaffung von Wohnraum zu bezahlbaren Preisen bei sparsamem Umgang mit Grund und Boden, ein neuer Flächennutzungsplan aber auch die Verkehrssituation, wie beispielsweise mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, sein. Vor allem im touristischen Bereich mit den seit Jahren rückläufigen Gästezahlen müsse unbedingt gegengesteuert werden. Unter anderem werde an gewalzte Winterwanderwege und an eine Aufwertung der Ortsteile Irsengund und Langenried gedacht, die Oberreute – nicht zu vergessen – größere  Einnahmen  aus der Zweitwohnungssteuer bescheren.
Dass viel Gutes auch mit relativ wenig Aufwand erreicht werden kann, zeigte Hellmuth Bartholomä am Beispiel des Schülertransports auf. So ist es ihm gelungen, im direkten Kontakt mit dem Landratsamt Lindau eine umwegfreie Busverbindung für die Fahrschüler von Oberreute  nach Lindenberg einzurichten. Statt wie früher um 6.40 Uhr, konnte die Abfahrtszeit um eine dreiviertel Stunde auf 7.24 Uhr nach hinten verlegt werden. Davon würden bis heute nicht nur die Schulkinder aus Oberreute sondern auch deren Eltern und Familien profitieren.
Um die Fülle der anstehenden Aufgaben gemeinsam mit allen Bürgern zu erörtern, ist ein monatlicher Stammtisch angedacht, der auch nach der Wahl bestehen bleiben soll, damit die dort vorgetragenen Anliegen direkt in den Gemeinderat eingebracht werden können. Daher galt auch der Aufruf  von Hellmuth Bartholomä, dem Beispiel vieler zu folgen (O-Ton: wir haben die Zahl der Mitglieder in der kurzen Zeit schon verdreifacht) und Mitglied im Verein Zukunft für Oberreute e.V. zu werden.
Fragen der Anwesenden rundeten den gelungenen Abend ab. Freundliche Gespräche entstanden, als sich die Vorstandsmitglieder anschließend zu den Gästen an die Tische setzten.

Marie-Luise Lein

Der Einladung der neu gegründeten Wählergruppe „Zukunft für Oberreute e.V.“ waren zahlreiche Einwohner gefolgt, darunter etliche Gemeinderätinnen und -räte, die beiden Bürgermeisterkandidaten Stefan Schneider und Ralph Pfister sowie mehrere Mitglieder vom Arbeitskreis Tourismus.
Die Stimmung war anfänglich etwas angespannt. Aber der Vorsitzende von „Zukunft für Oberreute e.V.“, Hellmuth Bartholomä, betonte in seiner Begrüßung, dass es nicht darum gehe, das bisher Erreichte zu kritisieren, sondern nach vorne zu schauen und gemeinsam neue Ideen für die Gestaltung unseres Ortes zu sammeln. Dies sei vor allem im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Tourismus wichtig.
Zunächst wurde das Erscheinungsbild des Ortseinganges, von der Alpenstraße her kommend, gemeinsam unter die Lupe genommen. Dies geschah vor allem aus der Sicht der Urlauber, die zum ersten Mal unseren Luftkurort besuchen. Fazit: Hier können sich alle eine optische Aufwertung vorstellen. Insbesondere der Schilderwald sollte gelichtet und die Parkplatzsituation verbessert werden.
Auch sei es wichtig, Herrn Kretz, der das Gasthaus Adler im nächsten Jahr umbauen will, in die Gestaltungsplanung mit einzubeziehen.
Auf dem Weg entlang der Hauptstraße wurde eine rege Diskussion geführt. Zum einen ging es um eine optische Aufwertung der Ortsdurchfahrt, für die ein planerisches Gesamtkonzept entwickelt und Gespräche mit den Anrainern geführt werden sollte. Zum anderen wurde die noch immer unbefriedigende Verkehrssituation angesprochen, die es Kindern und älteren Mitbürgern fast unmöglich macht, die Hauptstraße sicher zu queren.
An verschiedenen Stationen wie Dorfplatz und Hotel Martinshöhe wurde Halt gemacht, der letzte Stopp war am Dorflift. Auch hier wurden Pro und Contra ausgiebig diskutiert.
Und genau dies ist dem Verein „Zukunft für Oberreute e.V.“ ein besonderes Anliegen: Wieder gemeinsam ins Gespräch zu kommen und durchaus auch mal kontrovers zu diskutieren – zum Wohle von Oberreute.
Ein sehr harmonischer Ausklang fand im Hotel Hochgratblick statt, wo wir sehr freundlich empfangen und sogar zu später Stunde noch mit leckeren Kleinigkeiten bewirtet wurden.

Marie-Luise Lein